Zur Abklärung von Gelenkschmerzen und
Früherkennung von rheumatischen Gelenkerkrankungen
Bevor eine entzündliche Gelenkerkrankung (Arthritis) offensichtlich und für den Arzt erkennbar wird, bestehen oft über Monate Schmerzen, über deren Ursache nur Vermutungen angestellt werden können, ohne zu einer Diagnose zu gelangen.
Oft besteht die Schwierigkeit, dass das Labor noch keine Entzündungszeichen aufweist. Röntgenuntersuchungen führen in diesem Stadium häufig nicht zu weiterführenden Erkenntnissen. Zur Früherkennung einer Gelenkentzündung steht in der Praxis das Rheumascan /Xiralite Verfahren zur Verfügung. Damit ist es möglich, Entzündungserscheinungen früher als mit anderen Verfahren (wie z. B. mit der Sonographie oder dem Powerdoppler Ultraschall) festzustellen. Es besteht eine gute Übereinstimmung der Untersuchungsergebnisse mit der kontrastmittelverstärkten Magnetresonanztomographie (MRT), wobei mit dem Rheumascanverfahren der Nachweis nicht selten früher möglich ist.
Die Idee der fluoreszenzoptischen Bildgebung wurde mit dem Fluoreszenzkamerasytem Rheumascan / Xiralite von dem Berliner Technologieunternehmen Mivenion GmbH vor wenigen Jahren umgesetzt. Das Untersuchungsverfahren ist optimiert auf die Untersuchung der Finger- und Handgelenke beider Hände und dauert 6 Minuten. Die Untersuchung ist ungefährlich, es wird der Farbstoff Indocyaningrün intravenös verabreicht. Augenärzte benutzen diesen Farbstoff schon seit Jahrzehnten, um Krankheiten der Netzhaut nachzuweisen. Indocyaningrün ist kein Kontrastmittel, wie es z. B. bei Röntgenkontrastmitteluntersuchungen oder MRT-Untersuchungen benutzt wird.
Die Hände werden in eine Box gelegt und von 2 LED Leuchten belichtet, die Fluoreszenz wird von einer Kamera detektiert. Im Sekundenabstand werden Aufnahmen angefertigt, die dann computergesteuert verarbeitet werden, um die verschiedenen Phasen der Untersuchung analysieren zu können. Nachgewiesen werden mit der Untersuchung entzündungsbedingte Veränderungen der Mikrozirkulation im Umfeld des entzündeten Gelenkes (Hypervaskularisation, Neoangiogenese und erhöhte Kapillarpermeabilität).
Beim Gesunden flutet der Farbstoff an, verteilt sich gleichmäßig in den Blutgefäßen der Hände und verlässt dann gleichmäßig das Gefäßsystem der Hände. Bei entzündlichen Gelenkerkrankungen kommt es über eine Veränderung der Mikrozirkulation zu einer Anreicherung des Farbstoffes gegenüber nicht entzündeten Gelenken.
Bei der rheumatoiden Arthritis (chronische Polyarthritis) z. B. zeigen sich bei der Untersuchung frühzeitige Anreicherungen in den Fingermittelgelenken oder auch in den Fingergrundgelenken und Handgelenken. Das Abfluten des Farbstoffes aus diesen entzündeten Regionen ist verlangsamt, so dass auch in späteren Phasen der Untersuchung hier noch Signale nachweisbar sind, wohingegen aus den nicht entzündlich veränderten Regionen der Hände der Farbstoff schon abgeflutet ist.
Auch bei Psoriasis-Patienten (Schuppenflechte) lassen sich oft unklare Schmerzen der Hände schneller einordnen, bevor entzündete Gelenke bei der körperlichen Untersuchung zu sehen sind oder sich auch oft gegenüber Schmerzen abgrenzen, die etwa von einer Fingerpolyarthrose ausgehen.
Über die arthritischen Veränderungen hinaus lassen sich bei Kollagenosen bestimmte Muster nachweisen, die hier häufiger als bei anderen Erkrankungen auftreten, z. B. das Raynaudphänomen (regionale Minderdurchblutungen der Finger).
Filmbeispiele für Rheumascan-Untersuchungen:
https://xiralite.com/was-ist-xiralite/anwendungsbeispiele/